Patenschaft Heeresfliegerstaffel

Unsere Patenschaft mit dem 2. Heeresfliegerbattailon 1 – Heeresfliegerstaffel 1 – Hildesheim

Anläßlich eines Manövers 1964 waren die Soldaten der II. Staffel der Heeresflieger von Hildesheim in Wülfingen. Sie sind hier sehr freundlich aufgenommen worden und haben Freundschaften geschlossen mit den Einwohnern. Nachdem die Einheit des „öfteren in Wülfingen zu Besuch war, erfolgte eine Einladung nach Hildesheim. Man beschloß eine Patenschaft zu gründen.

Dazu ein Zeitungsbericht vom 16.06.1966:
„Wülfingen ist eine kleine Gemeinde von rund 750 Einwohnern, ist ein schmuckes Dorf mit sauberen Häusern und gepflegten Wegen und liegt kaum einen Katzensprung von Elze entfernt. Mit dieser Gemeinde schloß die zweite Staffel des Heeresfliegerbataillons 1 aus Hildesheim am Donnerstag Patnerschaft“.

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Auf einem neuen Sportplatz, der, so Bürgermeister Alfred Meier, „ganz modern ist und fast 80.000 DM gekostet hat“, fand eine Feier statt, zu der die Bundeswehr mit nahezu 100 Männern aufmarschierte. Noch als die Dorfknirpse auf dem extrafein geschorenen Rasen den Ball bolzten, trafen aus Hildesheim im Direktflug die ersten zwei der insgesamt fünf Hubschrauber ein. Ihre Landung wirbelte viel Staub auf, so nach und nach fand sich eine vielköpfige Zuschauermenge ein. Denn mit der feierlichen Übergabe von Urkunden und Patengeschenken war ein einstündiges Platzkonzert des Heeresmusikkorps 1 unter der Leitung von Hauptfeldwebel Kalb verbunden.

Im Anschluß daran knöpften die Heeresflieger bei einem Glas Bier mit den Wülfingern engeren Kontakt. Auf dem Rasen ein Rednerpult, flankiert von zwei Hubschraubern, die Bundeswehr stramm angetreten und ein Dorfpolizist ebenso stramm um Ordnung bemüht so begann die feierliche Stunde der Wülfinger Patenschaftsgeschichte. Beide Seiten bekundeten ihre Bereitschaft, die kameradschaftliche Verbundenheit im Sinne der Patenschaft immer zu pflegen, die Verpflichtung der engen Bande zu erfüllen und sie nicht nur „als einen formellen Akt anzusehen“, wie Hauptmann Brinkmann betonte.

Bürgermeister Meier überreichte dann das Wappen von Wülfingen und die Patenschaftsurkunde, Hauptmann Brinkmann revanchierte sich ebenfalls mit einer Urkunde, einem Gruppenbild vom Besuch des Gemeinderates von Wülfingen in Hildesheim, einem handgefertigten Wappen und einem ebenfalls handgefertigten Staffelzeichen für den Sportverein von Wülfingen. Bei den Klängen des Heeresmusikkorps praktizierten Gäste und Gastgeber die Patenschaft mittels eines guten Trunkes. Höhepunkt war ein Verbandsflug aller Hubschrauber über Wülfingen.Heeres6

In den folgenden Jahren wurde die Freundschaft weiter ausgebaut durch sportliche Veranstaltungen wie Fußball, Faustball usw. An die gemeinsam durchgeführten Schlauchbootfahrten auf der Leine von Gronau bis zum Marienberg, wird sich manch ein Wülfinger gern erinnern. Gegenbesuche bei den Heeresfliegern waren immer sehr gut besucht. Die Soldaten haben sich auch beteiligt an der Einfriedung und dem Anstrich des Sportplatzes, sowie der Erstellung des Kinderspielplatzes in der Siedlung „Über dem Kampe“.

Selbst die Gebietsreform „änderte nichts an der Patenschaft. Ein Ausspruch von Major Hellwig: „Was ist schon eine Gebietsreform bei dieser Freundschaft“. Viele Wülfinger konnten wahrend dieser Zeit mit dem Hubschrauber Rundflüge machen und ihr Dorf von oben betrachten. Leider wurde die Heeresflieger Staffel später geteilt und nach Fuhrberg und Rheine verlegt. Die Besuche wurden seltener, nur einige Beziehungen blieben bestehen, die heute noch von Nutzen sein können. Unvergeßlich bleiben die schönen Erlebnisse und das Zusammensein mit unseren Heeresfliegern aus Hildesheim.

Quelle: Aus der Geschichte des Dorfes Wülfingen Seite 111

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